Gernsheimer Hochseekameradschaft e.V.

Rund um die Segelyacht Moby Dick III.

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berichte:2003:nordlandtoern

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berichte:2003:nordlandtoern [23.03.2012 18:07 Uhr] Thomas Wettererberichte:2003:nordlandtoern [26.03.2012 18:49 Uhr] (aktuell) – [16.Tag – 19.07.2003 Tromsö-Leipzig] Thomas Wetterer
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 Klar zur Wende Klar zur Wende
-                                                                                             Krachrauschende Fahrt+Krachrauschende Fahrt
  
 Unsere Vorräte an Rum, Gin, Wodka und Weinbrand neigen sich bedenklich dem Ende zu. Notprogramm! Wir genehmigen uns als Absacker abends noch einen kleinen Schluck Möbellack (Tobinambur-Schnaps), nur Gunther hält sich als Feinschmecker zurück.  Unsere Vorräte an Rum, Gin, Wodka und Weinbrand neigen sich bedenklich dem Ende zu. Notprogramm! Wir genehmigen uns als Absacker abends noch einen kleinen Schluck Möbellack (Tobinambur-Schnaps), nur Gunther hält sich als Feinschmecker zurück. 
-                                                                                                         Ruhige See +Ruhige See
-                                                                         +
 Segelkameraden  Segelkameraden 
- 
 Abends im Hafen von Öksfjord Abends im Hafen von Öksfjord
  
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 Das Abend brot von Theo und Gunther war wieder hervorragend, Dorsch und Köhler auf Gemüse und Kartoffeln gedünstet, zum Nachtisch bloody marry.  Das Abend brot von Theo und Gunther war wieder hervorragend, Dorsch und Köhler auf Gemüse und Kartoffeln gedünstet, zum Nachtisch bloody marry. 
  
-Nachtruhe. Soll ich wirklich diese warme und sonnige Nacht verschlafen? Am Hafen steht ein einsames Damenfahrrad. Aufgesattelt und ab geht`s über den Bergsattel zum Ort mit der Kirche. Ein ganz sauberes hübsches Dörfchen mit  sehr schöner Kirche, Gaststätte mit Billardtisch, Gedenkstein für die auf See gebliebenen Fischer, urgemütlichem Dorfgemeinschaftshaus ausgestattet mit altem Fischerzeug und dem schon o.g. Hafen, die Einwohner schlafen.  Das Dorf ist mit Zaun und Tor gegen Schafe abgesperrt, die mich auf dem Rückweg, es ist 24.00 Uhr, verdutzt anschauen. Ich war auf der Schattenseite der Insel, als ich über den Bergsattel komme strahlt mir die Mitternachtsonne entgegen, in deren Schein die Häuser und Wiesen sanft leuchten. Unvergeßlich die Stille, nur das Pfeifen der Wasserläufer war hin und wieder zu hören.  +Nachtruhe. Soll ich wirklich diese warme und sonnige Nacht verschlafen? Am Hafen steht ein einsames Damenfahrrad. Aufgesattelt und ab geht`s über den Bergsattel zum Ort mit der Kirche. Ein ganz sauberes hübsches Dörfchen mit  sehr schöner Kirche, Gaststätte mit Billardtisch, Gedenkstein für die auf See gebliebenen Fischer, urgemütlichem Dorfgemeinschaftshaus ausgestattet mit altem Fischerzeug und dem schon o.g. Hafen, die Einwohner schlafen.  Das Dorf ist mit Zaun und Tor gegen Schafe abgesperrt, die mich auf dem Rückweg, es ist 24.00 Uhr, verdutzt anschauen. Ich war auf der Schattenseite der Insel, als ich über den Bergsattel komme strahlt mir die Mitternachtsonne entgegen, in deren Schein die Häuser und Wiesen sanft leuchten. Unvergeßlich die Stille, nur das Pfeifen der Wasserläufer war hin und wieder zu hören.
-                                                                                                           Loppa+
  
 +Loppa
 ===== 12.Tag – 15.07.2003 Loppa-Arnöyhamn ===== ===== 12.Tag – 15.07.2003 Loppa-Arnöyhamn =====
  
 Ablegen um 6.30 Uhr, langsam verschwindet die Insel im Morgendunst. Glatte See, die Sonne bricht durch, wir sitzen mit T-Shirt an Deck. Wir passieren einen Vogelfelsen, der fast weiß und mit Kormoranen übersät ist. Peter fährt auf 2 Kabellängen heran. Immer wieder sind wir verunsichert, da unser Echolot verrückt spielt, mal 160m, mal 4m. Wir vermuten Wasserschichtungen oder Fischschwärme, aber so ganz sicher sind wir uns nicht. Für alle die es nicht richtig wissen: Eine Kabellänge ist der zehnte Teil einer Seemeile, 1:100 Kabellänge=1 Faden (1,852m) und eine Seemeile ist eine Meridianminute (Bogenminute) bei Erdumfang von 40.000 km. Also 360°x60`=21600`, eine Meridianminute ist 40.000.000: 21600=1851,8m. Ablegen um 6.30 Uhr, langsam verschwindet die Insel im Morgendunst. Glatte See, die Sonne bricht durch, wir sitzen mit T-Shirt an Deck. Wir passieren einen Vogelfelsen, der fast weiß und mit Kormoranen übersät ist. Peter fährt auf 2 Kabellängen heran. Immer wieder sind wir verunsichert, da unser Echolot verrückt spielt, mal 160m, mal 4m. Wir vermuten Wasserschichtungen oder Fischschwärme, aber so ganz sicher sind wir uns nicht. Für alle die es nicht richtig wissen: Eine Kabellänge ist der zehnte Teil einer Seemeile, 1:100 Kabellänge=1 Faden (1,852m) und eine Seemeile ist eine Meridianminute (Bogenminute) bei Erdumfang von 40.000 km. Also 360°x60`=21600`, eine Meridianminute ist 40.000.000: 21600=1851,8m.
 Wir motoren in den Lauksundet zwischen Arnöya und Lököya, die westliche und flachere Seite ist rel. stark besiedelt, hohe Wasserfälle. Wir motoren in den Lauksundet zwischen Arnöya und Lököya, die westliche und flachere Seite ist rel. stark besiedelt, hohe Wasserfälle.
-Im ersten Hafen, in Tareneset, teilt man uns mit, daß erst 4 km weiter Einkaufsmöglichkeit besteht, wir brauchen Gemüse für die Fischpfanne. In Fragerheim kaufen wir dann ein. Wir machen fest an einer Fischverarbeitung, ein Fischer übergibt gerade seinen Fang und der sehr  
  
-freundliche junge Chef zeigt uns die Fabrik. Auch hier werden die Fische nur versandfertig gemacht (ausnehmen, Kopf ab, salzen) , eine moderne Anlage, alles VA. Die Fische gehen überwiegend nach Portugal und Kanada. +Im ersten Hafen, in Tareneset, teilt man uns mit, daß erst 4 km weiter Einkaufsmöglichkeit besteht, wir brauchen Gemüse für die Fischpfanne. In Fragerheim kaufen wir dann ein. Wir machen fest an einer Fischverarbeitung, ein Fischer übergibt gerade seinen Fang und der sehr freundliche junge Chef zeigt uns die Fabrik. Auch hier werden die Fische nur versandfertig gemacht (ausnehmen, Kopf ab, salzen) , eine moderne Anlage, alles VA. Die Fische gehen überwiegend nach Portugal und Kanada.  
 +Ein Fischer übergibt seinen Fang
  
-                                                                                       Ein Fischer übergibt seinen Fang +Theo und seine Havanna im Ullsfjord
- +
-                                                                                 Theo und seine Havanna im Ullsfjord+
    
 Hoch lebe unser Theo. Er hat heute seinen 55. Geburtstag und wir singen spontan ein Geburtstagsständchen am Pier. Hoch lebe unser Theo. Er hat heute seinen 55. Geburtstag und wir singen spontan ein Geburtstagsständchen am Pier.
 +
 Der Fischer winkt zum Abschied und der Chef der Fischfabrik erhält als Dank eine Büchse Bier, die wir von der Vorcrew noch in der Bilg gefunden haben. Herzliche Verabschiedung. Der Fischer winkt zum Abschied und der Chef der Fischfabrik erhält als Dank eine Büchse Bier, die wir von der Vorcrew noch in der Bilg gefunden haben. Herzliche Verabschiedung.
- +Sumpfdotterblume 
- +Waldweg         
- +Gemeiner Igelsame 
-                                        Sumpfdotterblume                                                    Waldweg         +Wiesenbärenklau ?                                       
-                                        Gemeiner Igelsame                                             Wiesenbärenklau ?                                       +Kratzdistel 
-                                             Kratzdistel                                                           Steinkraut +Steinkraut 
-                                            Wolfsmilch                                                         Schnittlauch +Wolfsmilch 
-                               Rundblättrige Glockenblume                                        Rote Lichtnelke +Schnittlauch 
-                                   Wiesenblumen am 70. Breitengrad, 400 km nördlich des Polarkreises+Rundblättrige Glockenblume 
 +Rote Lichtnelke 
 +Wiesenblumen am 70. Breitengrad, 400 km nördlich des Polarkreises
  
 Im Lanfjord wollen wir übernachten, wir finden aber keinen Anleger. Ans Ufer kommen wir nicht ohne Beiboot, leichte Grundberührung, aber Sandboden. In der Mitte des Fjords lassen wir uns treiben. Kaffeeduft weckt mich aus dem Schlaf. Peter hat inzwischen geangelt, dabei hat er, wie er mitteilt, eine neue Methode angewandt: Messerklinge am Heck raushalten, Fisch hält das für einen Blinker, springt hoch, zustechen, Fisch hängt am Messer. Immerhin hat er so einen Eimer voll Fische gefangen. Seinen Dreh Enten zu fangen, konnten wir nicht anwenden. So geht`s: Brot an Leine, Ente schnappt nach dem Brot und schluckt, Schnabel ist zu, in dem Moment 30er Mutter an der Leine runtersausen lassen, Mutter schiebt sich über Schnabel und Ente ist gefangen. Das ist wirklich eine verblüffend einfache und sicher auch erfolgreiche Fangmethode. Im Lanfjord wollen wir übernachten, wir finden aber keinen Anleger. Ans Ufer kommen wir nicht ohne Beiboot, leichte Grundberührung, aber Sandboden. In der Mitte des Fjords lassen wir uns treiben. Kaffeeduft weckt mich aus dem Schlaf. Peter hat inzwischen geangelt, dabei hat er, wie er mitteilt, eine neue Methode angewandt: Messerklinge am Heck raushalten, Fisch hält das für einen Blinker, springt hoch, zustechen, Fisch hängt am Messer. Immerhin hat er so einen Eimer voll Fische gefangen. Seinen Dreh Enten zu fangen, konnten wir nicht anwenden. So geht`s: Brot an Leine, Ente schnappt nach dem Brot und schluckt, Schnabel ist zu, in dem Moment 30er Mutter an der Leine runtersausen lassen, Mutter schiebt sich über Schnabel und Ente ist gefangen. Das ist wirklich eine verblüffend einfache und sicher auch erfolgreiche Fangmethode.
  
-                            Seeschwalbenküken                                                  Austernfischer+Seeschwalbenküken 
 +Austernfischer
  
 Wir fahren zurück nach Arnöyhamn und machen wieder am Pier einer Fischverarbeitung fest. Ein “Bierschlich” bleibt ohne Erfolg, denn eine Kneipe ist nicht in Sicht. Ich mache noch einen Gang am Strand entlang, treffe wieder auf eine Seeschwalbenkolonnie, auf Fischerhütten mit schönen alten Anlegern, sehe einen Hurtigliner weit draußen im Sund vorbeziehen, schöne Abendstimmung über der See, die Wolken leuchten zartrosa. Wir fahren zurück nach Arnöyhamn und machen wieder am Pier einer Fischverarbeitung fest. Ein “Bierschlich” bleibt ohne Erfolg, denn eine Kneipe ist nicht in Sicht. Ich mache noch einen Gang am Strand entlang, treffe wieder auf eine Seeschwalbenkolonnie, auf Fischerhütten mit schönen alten Anlegern, sehe einen Hurtigliner weit draußen im Sund vorbeziehen, schöne Abendstimmung über der See, die Wolken leuchten zartrosa.
  
-13. Tag –16.07.    Arnöyhamn-Storgamneset+===== 13.Tag – 16.07.2003 Arnöyhamn-Storgamneset ===== 
 +Das Hupen eines Fischers weckt uns, innerhalb von 5 Minuten legen wir ab. Morgennebel liegt über der See, die Sonne kommt milchig durch. Wir passieren bei ruhiger See den Vannsundet zwischen der kleinen Insel Karlsöy im Süden und Vannöy im Norden, fahren in den Langesund zwischen Ringvassöy und Reinöy, im Süden erstreckt sich groß und breit der Ullsfjord und der Lyngenfjord. Wir beschließen eine Pause im Grunnfjord einzulegen. Der Grunnfjord bietet eine nicht so gigantische Kulisse, links am bewohnten Ufer steigt der Bergrücken bis auf 200 m auf, rechts so ca. auf 600 m. Trotzdem  oder vielleicht deshalb ist es schön in diesem Fjord, der mehr einer tiefen weiten Bucht gleicht. Ich äußere den Wunsch um die Bucht zu laufen, Peter setzt mich an einem Anleger ab und fährt weiter. Verabschiedung mit Winken und Horn, Auf Wiedersehen in Deutschland.
  
-Das Hupen eines Fischers weckt uns, innerhalb von 5 Minuten legen wir ab. Morgennebel liegt über der See, die Sonne kommt milchig durch. Wir passieren bei ruhiger See den Vannsundet zwischen der kleinen Insel Karlsöy im Süden und Vannöy im Norden, fahren in den Langesund zwischen Ringvassöy und Reinöy, im Süden erstreckt sich groß und breit der Ullsfjord und der Lyngenfjord. Wir beschließen eine Pause im Grunnfjord einzulegen. Der Grunnfjord bietet eine nicht so gigantische Kulisse, links am bewohnten Ufer steigt der Bergrücken bis auf 200 m auf, rechts so ca. auf 600 m. Trotzdem  oder vielleicht deshalb ist es schön in diesem Fjord, der mehr einer tiefen weiten Bucht gleicht. Ich äußere den Wunsch um die Bucht zu laufen, Peter setzt mich an einem Anleger ab und fährt weiter. Verabschiedung mit Winken und Horn, Auf Wiedersehen in Deutschland. 
 Die Wanderung um die Bucht war eine der schönsten, die ich gemacht habe. Links und rechts der Schotterstraße stehen hübsche typische Häuser und Trockenfischgestelle, liegen bunte Wiesen, Wasserläufer und Austernfischer machen sich bemerkbar. In der Bucht liegt ruhig die Moby. Die Wanderung um die Bucht war eine der schönsten, die ich gemacht habe. Links und rechts der Schotterstraße stehen hübsche typische Häuser und Trockenfischgestelle, liegen bunte Wiesen, Wasserläufer und Austernfischer machen sich bemerkbar. In der Bucht liegt ruhig die Moby.
  
-                                  Stockfisch                                         In der Bucht liegt ruhig die Moby +Stockfisch 
-                          Fahrrad auf Loppa                                                          Dorsche +In der Bucht liegt ruhig die Moby 
-                      Siesta am Kartentisch                                Das Ablegen der Moby wird beobachtet +Fahrrad auf Loppa 
-                                Landgang                                                                Im Raftsund+Dorsche 
 +Siesta am Kartentisch 
 +Das Ablegen der Moby wird beobachtet 
 +Landgang 
 +Im Raftsund
  
 Am Fjordende befinden sich saftige Wiesen, Möven suchen im Schlick nach Würmern, es ist Niedrigwasser. Ich gehe 2 km auf einem Waldweg den Hang hinauf, Krüppelwald, die vielen Fliegen veranlassen mich zur Umkehr. Am gegenüberliegenden Ufer angekommen, winke ich zur Moby hinüber, Peter hatte das Beiboot schon klariert und holt mich ab. Nach dem Essen und einem Sonnenbad, hole wir den kleinen Heckanker ein und fahren weiter, das Wetter wird schlechter. Der weiße Sandgrund ist jetzt nicht mehr zu sehen, die Moby ist um 2,70 m gestiegen. Am Fjordende befinden sich saftige Wiesen, Möven suchen im Schlick nach Würmern, es ist Niedrigwasser. Ich gehe 2 km auf einem Waldweg den Hang hinauf, Krüppelwald, die vielen Fliegen veranlassen mich zur Umkehr. Am gegenüberliegenden Ufer angekommen, winke ich zur Moby hinüber, Peter hatte das Beiboot schon klariert und holt mich ab. Nach dem Essen und einem Sonnenbad, hole wir den kleinen Heckanker ein und fahren weiter, das Wetter wird schlechter. Der weiße Sandgrund ist jetzt nicht mehr zu sehen, die Moby ist um 2,70 m gestiegen.
 +
 Wir fahren in den Langsundet und machen in Storggamneset fest. Ein Fischkutter macht uns den Platz frei, das Fischerehepaar fährt den Kutter auf Reede. Die Frau erzählt uns, daß sie den Fischfang nur nebenbei betreiben, sie ist Bauingenieur. Wir fahren in den Langsundet und machen in Storggamneset fest. Ein Fischkutter macht uns den Platz frei, das Fischerehepaar fährt den Kutter auf Reede. Die Frau erzählt uns, daß sie den Fischfang nur nebenbei betreiben, sie ist Bauingenieur.
 +
 Theo und ich machen uns am Pier an die Filetierung der Fische, die Peter im Langfjord geangelt hat. Die Fische haben wir mit Eis, welches wir von dem freundlichen Chef der Fischfabrik in Fragerheim erhalten haben, frischgehalten. Theo und ich machen uns am Pier an die Filetierung der Fische, die Peter im Langfjord geangelt hat. Die Fische haben wir mit Eis, welches wir von dem freundlichen Chef der Fischfabrik in Fragerheim erhalten haben, frischgehalten.
 +
 Beim Filetieren haben wir einen Zuschauer, ein alter Fischer, der uns freundlich aber etwas ironisch angrient. Ich halte ihm mein Messer hin und bitte ihn uns zu zeigen wie man`s macht, in 2 Minuten hatten wir 2 Fischfilets.  Beim Filetieren haben wir einen Zuschauer, ein alter Fischer, der uns freundlich aber etwas ironisch angrient. Ich halte ihm mein Messer hin und bitte ihn uns zu zeigen wie man`s macht, in 2 Minuten hatten wir 2 Fischfilets. 
 +
 Fisch entlang des Rückens aufschneiden immer über den Gräten der Rückenflossen entlang, weiterschneiden über der Mittel- und den Bauchgräten, über die gesamte Länge. Andere Hälfte umdrehen und mit einem Schnitt von vorn bis hinten über den Gräten Filet rausschneiden. Dann nicht zu knapp jeweils mit einem Schnitt Bauch- und Rückenflossen entfernen. Wir hatten immer versucht, viel zu genau zuschneiden, damit nicht soviel Abfall bleibt. Fisch entlang des Rückens aufschneiden immer über den Gräten der Rückenflossen entlang, weiterschneiden über der Mittel- und den Bauchgräten, über die gesamte Länge. Andere Hälfte umdrehen und mit einem Schnitt von vorn bis hinten über den Gräten Filet rausschneiden. Dann nicht zu knapp jeweils mit einem Schnitt Bauch- und Rückenflossen entfernen. Wir hatten immer versucht, viel zu genau zuschneiden, damit nicht soviel Abfall bleibt.
  
-14. Tag –17.07.    Storgamneset-Tromsö+===== 14.Tag – 17.07.2003 Storgamneset-Tromsö ===== 
 +Bei trüben Wetter fahren wir aus dem Langsundet und Hessfjord in den Grottsund ein, von hier aus kennen wir die Route von der Hinfahrt. Es hat aufgeklart und die Berge sind in voller Höhe zu sehen. Um 11.00 Uhr kommen wir nach Tromsö und legen zum Tanken an.  Eine beachtliche Menge paßt in die Tanks im Kiel, so ca. 400 Liter tanken wir nach. Wir nutzen hier gleich die Gelegenheit und spritzen das Cockpit mit Wasser aus, es muß Reinschiff gemacht werden.
  
-Bei trüben Wetter fahren wir aus dem Langsundet und Hessfjord in den Grottsund ein, von hier aus kennen wir die Route von der Hinfahrt. Es hat aufgeklart und die Berge sind in voller Höhe zu sehen. Um 11.00 Uhr kommen wir nach Tromsö und legen zum Tanken an.  Eine beachtliche Menge paßt in die Tanks im Kiel, so ca. 400 Liter tanken wir nach. Wir nutzen hier gleich die Gelegenheit und spritzen das Cockpit mit Wasser aus, es muß Reinschiff gemacht werden. 
 Unter der Tromsöybrücke sieht man die Strudel der Gegenströmung, die jetzt ca. 3,5 Knoten beträgt. Verursacht werden diese Ströme durch die Gezeiten, z.B. beträgt die Strömungs-geschwindigkeit in der  5 km breiten Meeresstrasse Maskoesstroemmen zwischen den südlichsten Inseln der Lofoten  bis zu 8 Knoten, der Malstrom kann für kleine Boote  und Boote mit nicht sehr leistungsfähigem Motor sehr gefährlich werden.  Unter der Tromsöybrücke sieht man die Strudel der Gegenströmung, die jetzt ca. 3,5 Knoten beträgt. Verursacht werden diese Ströme durch die Gezeiten, z.B. beträgt die Strömungs-geschwindigkeit in der  5 km breiten Meeresstrasse Maskoesstroemmen zwischen den südlichsten Inseln der Lofoten  bis zu 8 Knoten, der Malstrom kann für kleine Boote  und Boote mit nicht sehr leistungsfähigem Motor sehr gefährlich werden. 
 Noch stärker ist der Gezeitenstrom im Saltstraumen, er ist der stärste der Welt. Alle 6 Stunden zwängen sich fast 400 Mio. m3 Wasser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten durch die 3 km lange und 150 m breite Meerenge zwischen Saltenfjord und Skjerstadfjord. Die Stromschnellen haben einen Durchmesser von bis zu 10 m und reichen 4-5 m in die Tiefe. Noch stärker ist der Gezeitenstrom im Saltstraumen, er ist der stärste der Welt. Alle 6 Stunden zwängen sich fast 400 Mio. m3 Wasser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten durch die 3 km lange und 150 m breite Meerenge zwischen Saltenfjord und Skjerstadfjord. Die Stromschnellen haben einen Durchmesser von bis zu 10 m und reichen 4-5 m in die Tiefe.
  
 +Reinschiff
 +Erste Hilfe für Udo
  
 +Diesmal legen wir direkt am Schwimmsteg gleich neben dem Rica-Hotel an. Peter gibt Kommando zum Leinen festmachen und dann passiert es. Udo springt von der Moby auf den Steg und bricht sich das linke Bein. Die Männer aus dem neben uns liegenden Seenotrettungskreuzer, die wir vor dem Tanken bei einer Rettungsübung beobachtet haben, rufen das Krankenhaus an und Peter fährt mit Udo dorthin. Abends kommen sie, Udo mit Gips, zurück. Wie kriegen wir Udo aufs Schiff ? Er ist nicht gerade ein Leichtgewicht. Besanbullstander losgemacht, Seemannsstuhl ran, ausgeschwenkt und hochgehievt. Udo muß sich mit großen Schmerzen durch das Schiff zu seiner Koje kämpfen. Aber inzwischen ist alles wieder geheilt.
  
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-Diesmal legen wir direkt am Schwimmsteg gleich neben dem Rica-Hotel an. Peter gibt Kommando zum Leinen festmachen und dann passiert es. Udo springt von der Moby auf den Steg und bricht sich das linke Bein. Die Männer aus dem neben uns liegenden Seenotrettungskreuzer, die wir vor dem Tanken bei einer Rettungsübung beobachtet haben, rufen das Krankenhaus an und Peter fährt mit Udo dorthin. Abends kommen sie, Udo mit Gips, zurück. Wie kriegen wir Udo aufs Schiff ? Er ist nicht gerade ein Leichtgewicht. Besanbullstander losgemacht, Seemannsstuhl ran, ausgeschwenkt und hochgehievt. Udo muß sich mit großen Schmerzen durch das Schiff zu seiner Koje kämpfen. Aber inzwischen ist alles wieder geheilt. 
 Am späten Abend fahren wir zur Eismeerkathedrale, um uns das Abendkonzert anzuhören. Stücke von Edward Grieg mit Orgel, Flügel und Saxophon. Ein schöner Klang in der Kirche. Am späten Abend fahren wir zur Eismeerkathedrale, um uns das Abendkonzert anzuhören. Stücke von Edward Grieg mit Orgel, Flügel und Saxophon. Ein schöner Klang in der Kirche.
- +Die Eismeerkathedrale 
- +Das große Fenster an der Altarseite 
- +                     
- +===== 15.Tag – 18.07.2003 Tromsö =====
-                          Die Eismeerkathedrale                            Das große Fenster an der Altarseite +
- +
- +
- +
-                       +
- 15. Tag –18.07.    Tromsö +
 Während Peter, Udo, Gunther und Theo bereits heute nach Hause fliegen, ist mein Flieger erst für morgen gebucht. Das Taxi kam pünktlich und weg waren sie, nachdem wir Udo wieder über Bord gehievt haben. Ich war von Peter mit notwendigen Instruktionen zur Übergabe versorgt worden.  Während Peter, Udo, Gunther und Theo bereits heute nach Hause fliegen, ist mein Flieger erst für morgen gebucht. Das Taxi kam pünktlich und weg waren sie, nachdem wir Udo wieder über Bord gehievt haben. Ich war von Peter mit notwendigen Instruktionen zur Übergabe versorgt worden. 
 Ich nutze die Zeit und besuche das Polarmuseum. Ich nutze die Zeit und besuche das Polarmuseum.
  
 +Das Museum liegt ganz rechts hinter dem Schiff 
  
-                                                                               +Der Besuch des Museums ist sehr zu empfehlen. Es befindet sich im alten Zollhaus (erbaut um 1830). Es liegt in reizvoller Umgebung im “alten Tromsö” am Hafen nahe des alten Kais, den Packhäusern und den alten Holzhäusern von Skansen. Gezeigt werden Ausstellungen zur  Polargeschichte, Eismeerfang und Expeditionen. Ein Großteil ist den Polarhelden Fridtjof Nansen und Roald Amundsen gewidmet.
  
-                                         Das Museum liegt ganz rechts hinter dem Schiff +Fridtjof Nansen überquerte mit Johan Sverdrup 1888 als erster die Eismassen Grönlands und drang so weit zum Nordpol vor, wie es vor ihm noch kein anderer Mensch geschafft hatte. Für seine Expedition an den Pol ließ er sich 1893 mit dem Spezialschiff Fram vom Packeis einfrieren und mit der Strömung nach Norden treiben. Die Fram trieb allerdings soweit südlich am Ziel vorbei, daß Nansen mit einigen Leuten und drei Schlittenhunden auf Ski zum Nordpol aufbrach. 
  
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-Der Besuch des Museums ist sehr zu empfehlen. Es befindet sich im alten Zollhaus (erbaut um 1830). Es liegt in reizvoller Umgebung im “alten Tromsö” am Hafen nahe des alten Kais, den Packhäusern und den alten Holzhäusern von Skansen. Gezeigt werden Ausstellungen zur  Polargeschichte, Eismeerfang und Expeditionen. Ein Großteil ist den Polarhelden Fridtjof Nansen und Roald Amundsen gewidmet. 
-Fridtjof Nansen überquerte mit Johan Sverdrup 1888 als erster die Eismassen Grönlands und drang so weit zum Nordpol vor, wie es vor ihm noch kein anderer Mensch geschafft hatte. Für seine Expedition an den Pol ließ er sich 1893 mit dem Spezialschiff Fram vom Packeis einfrieren und mit der Strömung nach Norden treiben. Die Fram trieb allerdings soweit südlich am Ziel vorbei, daß Nansen mit einigen Leuten und drei Schlittenhunden auf Ski zum Nordpol aufbrach.  
 Auf 86° mussten sie die Eroberung des Nordpols aufgeben. Nansen ist Friedensnobel- Auf 86° mussten sie die Eroberung des Nordpols aufgeben. Nansen ist Friedensnobel-
 preisträger. preisträger.
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 Nachdem der Nordpol 1909 von dem Amerikaner Peary erreicht wurde, blieb für die Norweger nur noch der Südpol. Roald Amundsen segelte mit der Fram südwärts. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, da bereits der Engländer Scott mit gleichem Ziel aufgebrochen war. Nach der Überwinterung im Rosspackeis kämpfte sich Amundsen mit seinen Begleitern zwei Monate durch das Eis vor.  Nachdem der Nordpol 1909 von dem Amerikaner Peary erreicht wurde, blieb für die Norweger nur noch der Südpol. Roald Amundsen segelte mit der Fram südwärts. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, da bereits der Engländer Scott mit gleichem Ziel aufgebrochen war. Nach der Überwinterung im Rosspackeis kämpfte sich Amundsen mit seinen Begleitern zwei Monate durch das Eis vor. 
  
- +Die Moby am Schwimmsteg, im Hintergrund die Tromsöbrücke 
- +
-                                                     Die Moby am Schwimmsteg, im Hintergrund die Tromsöbrücke +
  
 Am 14. Dezember 1911 hisste Amundsen die norwegische Flagge am Südpol. Er sorgte in den nächsten zwanzig Jahren vielfach für Schlagzeilen, beispielsweise als er versuchte, mit Flugzeugen, die Pole zu überqueren. 1925 war es der Südpol, 1926 gelang ihm der Flug im Luftschiff »Norge« über den Nordpol. Im Juni 1928 blieb Amundsen auf der Suche nach seinem vermissten italienischen Freund und Konstrukteur Nobile in der Arktis verschollen. Am 14. Dezember 1911 hisste Amundsen die norwegische Flagge am Südpol. Er sorgte in den nächsten zwanzig Jahren vielfach für Schlagzeilen, beispielsweise als er versuchte, mit Flugzeugen, die Pole zu überqueren. 1925 war es der Südpol, 1926 gelang ihm der Flug im Luftschiff »Norge« über den Nordpol. Im Juni 1928 blieb Amundsen auf der Suche nach seinem vermissten italienischen Freund und Konstrukteur Nobile in der Arktis verschollen.
  
 +Die Nordkapp legt zur Weiterfahrt nach Hammerfest ab
 +Roald Amundsen, der Mann mit der Hakennase
 +Fridtjof Nansen
  
 +Erwähnenswert ist noch das Kriegsmuseum in einem alten deutschen Marinestützpunkt, in dem u.a. der Untergang der “Tirpitz” dargestellt wird. Nach dem Polarmuseum vertrödele ich ein wenig die Zeit, ich setze mich auf den Martplatz und schaue dem bunten Treiben zu.
  
 +Trömsö wird von der Hurtiglinie sowieso und von fast allen Kreuzfahrern die zum Nordkapp wollen, angelaufen, auch Reisebusse machen am Rica-Hotel Station. Dann ergießt sich eine Welle von Touris in die Stadt und das ist immer die große Stunde der Pullover- und An-denkenverkäufer. Der Nachmittagshurtigliner legt um 18.00 Uhr wieder ab, also schnappe ich mir meine Kamera, gehe auf`s Schiff an der Rezeption vorbei und mache einen ausführlichen Rundgang. Nicht schlecht der Komfort, die Bar, die bequemen Sitzgruppen überall, aber ich ziehe mir die Moby vor.
  
-                                                                  Die Nordkapp legt zur Weiterfahrt nach Hammerfest ab+Ganz in der Nähe der Fähre in entgegengesetzter Richtung zum Rica-Hotel habe ich übrigens eine Gaststätte endeckt, die entgegen zu anderen rappelvoll ist. Den Namen habe ich nicht, man hat am Tresen kaum einen Stehplatz bekommen. 
  
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-                          Roald Amundsen, der Mann                                              Fridtjof Nansen 
-                                 mit der Hakennase 
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-Erwähnenswert ist noch das Kriegsmuseum in einem alten deutschen Marinestützpunkt, in dem u.a. der Untergang der “Tirpitz” dargestellt wird. Nach dem Polarmuseum vertrödele ich ein wenig die Zeit, ich setze mich auf den Martplatz und schaue dem bunten Treiben zu. 
-Trömsö wird von der Hurtiglinie sowieso und von fast allen Kreuzfahrern die zum Nordkapp wollen, angelaufen, auch Reisebusse machen am Rica-Hotel Station. Dann ergießt sich eine Welle von Touris in die Stadt und das ist immer die große Stunde der Pullover- und An-denkenverkäufer. Der Nachmittagshurtigliner legt um 18.00 Uhr wieder ab, also schnappe ich mir meine Kamera, gehe auf`s Schiff an der Rezeption vorbei und mache einen ausführlichen Rundgang. Nicht schlecht der Komfort, die Bar, die bequemen Sitzgruppen überall, aber ich ziehe mir die Moby vor. 
-Ganz in der Nähe der Fähre in entgegengesetzter Richtung zum Rica-Hotel habe ich übrigens eine Gaststätte endeckt, die entgegen zu anderen rappelvoll ist. Den Namen habe ich nicht, man hat am Tresen kaum einen Stehplatz bekommen.  
 Ich gehe zur Moby, mache noch etwas Klarschiff und warte auf die Kugelmann-Crew, die um 21.30 Uhr eintrifft. Ich gehe zur Moby, mache noch etwas Klarschiff und warte auf die Kugelmann-Crew, die um 21.30 Uhr eintrifft.
                                                                                                                                                              
-                                                                               Warten auf die Kugelmann-Crew+Warten auf die Kugelmann-Crew
  
 +===== 16.Tag – 19.07.2003 Tromsö-Leipzig =====
 +Mein Flieger startet 9.30 Uhr. Diesmal habe ich einen noch besseren Blick auf  Fjorde, Sunde, vergletscherte Berge und Bergseen, z.T. kann ich die von uns gefahrene Route südlich von Tromsö erkennen. Andenes liegt ganz weit draußen.
  
-16Tag 19.07   Tromsö-Leipzig+In Oslo habe ich 4 Stunden ZeitIch fahre mit der sehr modernen, leisen Schnellverbindung zum Hauptbahnhof ins Zentrum. Zunächst wende ich mich – wohin wohl – zum HafenIm Park liegen Fixer herum, ganz junge Mädchen total abwesendSehr traurig!
  
-Mein Flieger startet 9.30 Uhr. Diesmal habe ich einen noch besseren Blick auf  Fjorde, Sunde, vergletscherte Berge und Bergseen, z.T. kann ich die von uns gefahrene Route südlich von Tromsö erkennen. Andenes liegt ganz weit draußen. 
-In Oslo habe ich 4 Stunden Zeit. Ich fahre mit der sehr modernen, leisen Schnellverbindung zum Hauptbahnhof ins Zentrum. Zunächst wende ich mich – wohin wohl – zum Hafen. Im Park liegen Fixer herum, ganz junge Mädchen total abwesend. Sehr traurig! 
 Ich kehre aber bald um und laufe die Hauptmeile rauf und runter, an einem Freisitz setze ich meine letzten Kronen in Bier um. Es ist warm, die Sonne scheint, ein munteres Treiben hier mit Straßenmusikanten und allen möglichen Schaustellern wie in so vielen Städten. Ich kehre aber bald um und laufe die Hauptmeile rauf und runter, an einem Freisitz setze ich meine letzten Kronen in Bier um. Es ist warm, die Sonne scheint, ein munteres Treiben hier mit Straßenmusikanten und allen möglichen Schaustellern wie in so vielen Städten.
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 Peter Seidel Peter Seidel
  
 November 2003 November 2003
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 Danke, Peter, für das Korrekturlesen! Danke, Peter, für das Korrekturlesen!
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-Anlage:  -noch einpaar Bilder 
-              - Fahrtroute 
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berichte/2003/nordlandtoern.1332522465.txt.gz · Zuletzt geändert: 23.03.2012 18:07 Uhr von Thomas Wetterer

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